Ostergruß von Pater Alex

Der Tod ist überwunden, das Leben hat gesiegt

„Ich bin auferstanden und bin immer bei Dir. Halleluja!“

Liebe Gemeinde!

An Ostern hat uns Jesus einen wunderbaren Sieg errungen. Der Tod ist überwunden, das Leben hat gesiegt. Das ist die zentrale Botschaft unseres Glaubens. Aber bevor der Ostermorgen anbrechen konnte, gab es eben auch den Karfreitag. Es gab den Kreuzweg, das Sterben und den Untergang der Sonne, die Finsternis. Was bedeutet das für uns?

Sind wir bereit, mit Jesus in diese Dynamik von Leiden und Sterben einzutreten, um mit ihm auch zum neuen Leben zu kommen? Jesus hat uns nie versprochen, dass alles immer nur angenehm sein wird, dass wir vor allem Schwierigen bewahrt bleiben. Aber er hat uns zugesagt und versprochen: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir! Hab keine Angst, auch im Leiden bin ich bei dir!“

Im Leben eines Menschen gibt es immer mal wieder Wegabschnitte und Ereignisse, die uns beängstigen und verunsichern. Im Leben unserer Gemeinden gibt es auch solche Ängste, z.B. wenn uns gut vertraute Seelsorger nicht mehr da sind; wenn wir lieb gewonnene Versammlungsräume „wegsparen“ müssen, wenn nicht alles so bleiben kann, wie es früher war. Auch wenn uns dann neue Projekte und Personen vorgestellt werden, wenn wir von frischen Ideen und innovativen Lösungen hören, würden wir am liebsten mit Thomas sagen: Da glaub ich nicht dran, da mach ich nicht mehr mit, ich höre auf.

Doch gerade aufgrund der Auferstehung Christi ist die Kirche die Spezialistin in Sachen Wandel und Wandlung. Sie hat es im Laufe der Jahrhunderte immer wieder geschafft, sich zu wandeln und sich zu erneuern. Wichtig war es, sich nicht von „Zweiflern“ und „Zögerlichen“ zu trennen, sondern auch gerade ihnen Glaubenserlebnisse zu ermöglichen, die sie berühren und wieder neu zu „Glaubenskündern“ werden lassen.

Wenn wir in unserer Zeit sehr viel über die Zukunft der Kirche diskutieren, wenn wir überlegen, welche Strukturen in der Kirche sich ändern müssen, damit auch in Zukunft christliches Leben möglich ist oder wenn wir ganz einfach unser eigenes Leben in den Blick nehmen, dann dürfen wir diese Zusage Jesu nie vergessen. Sonst halten wir den Stürmen dieser Zeit nicht stand. Wir dürfen also unser Leben und die Probleme in der Kirche immer wieder neu anpacken und angehen. Aber gleichzeitig sollen wir als Christen nicht vergessen, dass alles letztlich von Gott her kommt und nur in der Verbindung mit ihm auch zum Ostermorgen durchdringen wird.

Eine gesegnete Karwoche und dann eine frohe Osterzeit wünsche ich Ihnen.

Ihr Pater Alex